Re: Abstimmungsmodus?!?



+++ Sat, Feb 02, 2002 at 02:28:39PM +0100 +++
Christian Stimming e-mails me. Film at 11. Reply right now, after the break.
> > > Generell: Ist das wirklich die optimale Diskussionsführung, fragliche
> > > Übersetzungen frei nach Schnauze hier auf die Mailing-Liste zu posten?
> > > Und der Konsens ist dann das, was die ersten 2-3 Poster dazu beitragen...
> > > also vielleicht funktioniert das ja, aber repräsentativ ist das definitiv
> > > nicht. Repräsentativ wäre eine Sammlung der Vorschläge incl. Begründungen
> > > *über einen gewissen Zeitraum* (z.B. 3-7 Tage) und *anschließender*
> > > Abstimmung.
> >
> > Abstimmung?
> 
> Hast Du nicht selber gerade in der letzten Nachricht geschrieben, daß 
> "Strang" für "Thread" nicht *mehrheitsfähig* wäre?

Habe ich. Weil ich mich mittlerweile damit abgefunden habe, dass
subjektives Gefallen der Übersetzer hier teilweise ebenso als Argument
für die Rechtfertigung einer bestimmten Übersetzung genommen wird wie
sprachliche Gesichtspunkte. Nicht, dass ich dies voll akzeptierte --
aber das Gefallen völlig aus der Debatte zu nehmen hieße, die eigene
Subjektivität zu verleugnen, und ich will ja nicht heiliger sein als
der Papst.
 
> > Wenn du Repräsentation willst, dann sollten wir die Benutzergemeinde
> > abstimmen lassen, und ich hoffe, du weißt genauso gut wie ich, dass
> > das absurd wäre.
> >
> > Seit wann wird denn durch Volksabstimmung entschieden, was sprachlich
> > gut oder schlecht ist?
> 
> Willst Du eine absolute Autorität darüber beanspruchen, was sprachlich gut 
> oder schlecht ist?

Nein. Das habe ich nicht behauptet und ich begrüßte es, wenn du
aufhörtest zu implizieren, dass ich das hätte.

> Ich nicht. Ich stelle stattdessen fest, daß ein Urteil 
> über sprachliche Qualität immer auch Ansichtssache ist und vom jeweiligen 
> persönlichen Umfeld (jeweiliges Arbeitsumfeld, lokale Mundart) abhängt. Es 
> ist utopisch, zu erwarten, daß wir alle mit denselben Begründungen bei der 
> selben Meinung ankommen werden. Die Frage ist, wie wir aus der Menge der 
> unterschiedlichen Meinungen ein brauchbares Ergebnis gewinnen. Ich würde es 
> begrüßen, wenn wir Abstimmungen durchführen würden, die *anschließend* an die 
> Diskussion den Vorschlag mit der Mehrheit unserer Stimmen feststellt. 
> Vielleicht finden andere Teilnehmer hier ein 'benevolent-dictator'-Modell zur 
> Entscheidung der akzeptierten Übersetzung attraktiver. Ich würde eine 
> geregelte Abstimmung vorziehen.

Ich persönlich halte einen Modus, bei dem sich die besseren Argumente
durchsetzen, statt einfach ohne Diskussion der Begründungen über
verschiedene Vorschläge abzustimmen, für wesentlich besser.

Gerichtshöfe fällen ihre Urteile ja auch nicht durch Volksabstimmung,
und eine wissenschaftliche Theorie wird auch durch die Meinung von
Millionen nicht richtiger oder falscher.

mawa
-- 
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