Am Montag, den 30.06.2008, 11:26 +0200 schrieb Hendrik Brandt: > Am 29. Jun 18:17, KW 26 um 18:17 schrieb Mario Blättermann: > > Am Sonntag, den 29.06.2008, 17:08 +0200 schrieb Sebastian Heinlein: > >> die Macher von Launchpad Translations, auch als Rosetta bekannt, > >> wollen > >> demnächst alle dort erstellten Übersetzungen unter die BSD-Lizenz [1] > >> stellen[2]. > >> > >> Sollte mal der Fall eintreten, dass jemand Übersetzungen dort > >> erstellt > >> und Euch zusendet, so müssten im Header der po-Datei der Hinweis auf > >> Inhalt unter der BSD-Lizenz stehen[3]. > >> > >> Würdet Ihr das akzeptieren? Die eigentliche Frage ist: Was akzeptieren? Dass rosetta allen Leuten, die Übersetzungen dort hochspielen, die Last auferlegt, dass sie sicherzustellen haben, dass die bisherigen Autoren mit der BSD-Lizenz einverstanden sind? Persönlich nicht - und sie schreiben das soweit ich weiß leider auch nirgends explizit, was ein riesen Problem darstellt, ihnen aber offenbar egal ist. > Eine weitere Frage ist, ob die Übersetzungen des Interfaces bzw. der > Dokumentation wirklich unter einer anderen Lizenz stehen sollten, als > das eigentliche Programmpaket - bei GNOME also meist (L)GPL -> Rosetta- > BSD. Erm, jein. In diesem Bezug hat die BSD-Lizenz den riesen Vorteil, dass darunter stehende Werke jederzeit unter eine andere Lizenz gestellt werden können -> das Gesamtprojekt bleibt also unter (L)GPL. Die GPL bietet diese Freiheit nicht. > Ich denke, dass diese "Unreinheit" gerade für die Vermarktung > ungünstig ist, in etwa wie "Dieses Paket steht vollständig unter GPL, > außer Übersetzung, Doku ... die unter einer völlig anderen Lizenz > stehen". Diese Ausnahme musst du nicht reinschreiben, du kannst und darfst die Übersetzung jederzeit unter die GPL stellen, damit es dem Gesamtwerk entspricht. Schwierig wird's halt immer bei der Retour-Einpflege, denn von GPL weg führt kein Weg - einmal GPL, immer GPL (außer alle Autoren stellen es gemeinschaftlich unter eine andere Lizenz). > Ein Lizenzmodell der gleichen Art wäre hier sinnvoller, also > z.B. Programmcode GPL und Bilder, Doku, Interface unter GFDL -> > Copylet-Modell. Erm, GFDL ist ... naja, mit Vorsicht zu genießen, diese hat sich mit DRM-/Patent-Klauseln mehrere Probleme eingetreten als sie damit zu lösen versucht haben. Und du hast dann explizit auch deine "Unreinheit": "Dieses Paket steht vollständig unter GPL, außer Übersetzung, Doku ... die unter einer völlig anderen Lizenz (GFDL) stehen." Bloß weil auch GNU dabei steht, ist die Lizenz nicht gleich und erst recht nicht austauschbar. > Es stellt sich also auch die Frage, ob die Maintainer der jeweiligen > GNOME-Pakete es überhaupt _wollen_, dass die Übersetzungen ihrer > Programme unter einer anderen Lizenz stehen - hier sollte man durchaus > mal eine Diskussion auf der GNOME-Devel-List anstoßen (falls dies noch > nicht geschehen ist). Gegen BSD-Lizenz spricht hier meiner Meinung nach nichts, siehe oben. > > Meine Meinung wäre, Launchpad dann lieber links liegen zu lassen. Das auf jeden Fall, weil das Urheberrecht der darin stehenden Werke und die zugehörigen Lizenzen immer schon schwerlich bis garnicht nachzuvollziehen waren. > > Die > > Qualität der dort einzeln zur Schau gestellten Strings ließ sowieso > > oft > > sehr zu wünschen übrig, weil den potentiellen Übersetzern oft egal zu > > sein schien, in welchem Kontext der String steht. Ich hatte sogar auf einem Ubuntu bei der Wetter-Auswahl mal in der deutschen Übersetzung "Vienne" drin - offenbar von der französischen Übersetzung rüberkopiert, obwohl es in Debian (und auch GNOME-Core) korrekt mit "Wien" drin stand ... Bis dann, Rhonda
Attachment:
signature.asc
Description: Dies ist ein digital signierter Nachrichtenteil