Re: garnome is for testing (was Re: Webseite)



On Sat, 2004-04-24 at 15:43 +0200, Murray Cumming wrote:
> Ich _hofe_ das wir koennten mindestens klar zeigen das es
> nicht noetig ist von Sourcen zu bauen. Oma kennt kein gcc.

Ernsthaft,

Oma kennt auch kein Linux (missbraucht als Sammelbegriff). Oma geht in
den Laden und sagt, das sie einen PC haben will, worauf sie paar Briefe
schreiben kann, sich ein paar Videos (falls sie überhaupt im klaren ist,
das ein Rechner sowas kann) ansehen will und hin und wieder mal etwas
Egoshooter zocken will.

Das ist die Realität in ca. 90% aller Fälle, worauf Oma vom freundlichen
PC Fachverkäufer um die Ecke einen PC mit Windows vorinstalliert bekommt
und fertig.

Diese Oma argumentation taucht erst seit ca. 3 Jahren in GNOME auf,
einige Personen die so entschieden haben, schliessen damit 90%-95% der
Leute aus, die Linux und GNOME nicht nur als Alternative sehen, Linux
und GNOME nicht nur zum Arbeiten sehen, sondern Linux und GNOME als
Herausforderung ansehen. Wenn wir uns nichts vorlügen, dann sind diese
90%-95% der User die Heute Linux und GNOME benutzen, die Leute die auch
immer wieder gerne etwas selber stricken wollen. Wie selber compilieren
usw.

Ich finde es sehr schade, das die GNOME Gemeinde sich von den Usern
zurückgezogen haben (nur rein vom Denken her), die Ihre eigentliche
Zielgruppe ist.

Sicherlich soll man auf langer Sicht hin Oma für Linux und auch GNOME
gewinnen, sicherlich soll Oma irgendwann mit paar Mausklicks ihre Arbeit
getan bekommen. Aber wir sollten uns nicht nur auf Oma verstricken. Oma
kennt auch keine Buildscripts, sie wird in Ihrem hohen Alter (man möge
es mir bitte verzeihen) sicher keine Ahnung haben was CVS ist, was
Tarbälle sind usw. Selbst 'apt-get upgrade' oder 'vim /etc/sources' um
auf die richtigen Stellen im Netz zu verweisen, wo man GNOME upgrades
saugen kann sind absolut tabu.

Oma, falls man ihr Linux nahegelegt hat, wird in den Laden gehen, sich
die SuSE oder RedHat CD oder DVD kaufen. Sie bekommt einen 60 Tage
Installationssupport, ein schönes Handbuch und dann entnervt aufgeben
und ihre Enkel den Rest machen lassen.

Ich schlage daher vor, das wir Oma zwar nicht vergessen, uns aber auch
im wesentlichen erstmal unsere eigenen Bedürfnisse klar werden und uns
erstmal mit GNOME selber zufrieden stellen.

Ich möchte gerne klarstellen, das ich das obige Szenario von einer
Annahme aus hergeleitet habe (einem Bild, welches meiner Vorstellung der
Realität wiederspiegelt). Wer sind wir denn, das wir uns das Recht
anmaßen, zu bestimmen, was Oma kann und was Oma nicht kann ? Es gibt
sicherlich Oma's die fitt wie ein Turnschuh sind und selbst in diesem
Gebiet uns einiges vorraus haben. Ich sehe immer wieder Leute auf
Mailinglisten auftauchen die über nacht zum Usability Experten geworden
sind, die meinen alles besser zu wissen als Andere (kleine Kritik).

Wir sollten uns etwas von dieser Art der Begründung und Anwendung von
Definitionen, Spekulationen distanzieren, da wir hier nur von Annahmen
ausgehen können, jedoch nicht von Fakten.

Ansonsten stimme ich hier mit Herzi vollkommen überein, endlich mal
einer der sich nicht von oben herumschubsen lässt und mal klar tachlis
redet.




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