Re: =?UTF-8?B?QWt0aXZpdMOkdGVuIGltIMOcYmVyc2V0enVuZ3N0ZWFt?=



Am 01.04.2012 11:40, schrieb Christian Kirbach:
> Am Samstag, den 31.03.2012, 22:51 +0200 schrieb Mario Blättermann:
>> Hallo liebe Mitstreiter,
>>
>> nach beinahe vier Jahren der Übersetzerei wird es Zeit, etwas kürzer zu
>> treten.
>>
> Hallo Mario,
>
> vielen Dank für deine bisherigen langjährigen Verdienste für GNOME und
> dein intensiver Zeiteinsatz. Ich finde es Schade, dass wir in Zukunft
> nicht mehr so stark auf deine Mitarbeit zählen werden können. Aber jedem
> steht es frei, wie und ob er zu Open Source beiträgt.
>
> Ich sehe GNOME 3 nicht so negativ wie du. Das liegt vielleicht auch
> daran, dass du - soweit ich mich richtig erinnere - eine der ganz
> wenigen Grafikkarten in deinem Laptop hast, deren Linux-Treiber
> miserabel sind und nicht das Notwendige für den Betrieb der Shell
> bieten. Selbst mein 8 Jahre alter zweiter Dienst-Laptop mit (schäbiger)
> Intel-Grafik bändigt die Shell problemlos.
Es sind gar nicht so wenige Geräte, die mit der Shell nicht können...
Aber mittlerweile habe ich auch einen neueren Laptop und konnte mich
intensiver mit der Shell befassen. Meine Meinung dazu steht in meiner
ersten Mail. Die Shell ist für mich nicht nur ein technisches, sondern
auch ein ideologisches Problem. Hier fällt den Benutzern die
meritokratische Führung des Projekts auf die Füße. Man hält sich eher an
die Vorgaben zweifelhafter Usability-Experten als an die wirklichen
Wünsche der Benutzer. Ich erinnere mich noch gut an die Einführung des
»räumlichen Modus« in Nautilus 2.14. Nur wenige Leute wollten den
wirklich haben, und eine bekannte Linux-Zeitschrift schrieb damals: »Die
Benutzer müssen regelrecht entwöhnt werden.« Nach massiven Protesten
schwenkten die meisten Distributionen wieder auf den Browsermodus als
Standard um, und der bekam später sogar noch Reiter und eine
zweispaltige Ansicht spendiert. Freie Software muss auch frei von
Zwängen sein. Aus reiner Loyalität unterstütze ich kein Projekt mehr und
schaue mich lieber nach Alternativen um.

Vielleicht schwenken die GNOME-Entwickler in Version 4 wieder auf ein
Konzept um, das eher in die Richtung meiner Vorstellungen zielt. Aber
angesichts der Lebensdauer des vergangenen GNOME 2 (acht Jahre) dürfte
das noch einige Zeit dauern.
> Andererseits komme ich nach Eingewöhnung mittlerweile sehr gut mit der
> Shell zurecht. Ich persönlich vermisse die eingeschränkte Modularität
> wenig. Jedem das seine.
>
> Ich wünsche dir viel Erfolg, wo auch immer dein Weg dich hinführt.
>
Der wird mich hinsichtlich Übersetzungen vor allem zu Fedora und Xfce
führen. Beides ist recht überschaubar und lässt mir noch Raum für die
bereits erwähnten anderen Aktivitäten. Und ganz verschwinden werde ich
aus GNOME ja doch nicht, zumindest auf absehbare Zeit.

Beste Grüße,
Mario


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