Re: [Ubuntu-l10n-de-community] =?UTF-8?B?w5xiZXJzZXR6dW5nIGRlcyBW?= =?UTF-8?B?ZXJ6ZWljaG5pc3NlcyDCu0Rlc2t0b3DCqw==?=



Hallo zusammen,

Am 08.04.2011 07:17, schrieb Dennis Baudys:
> Hallo Jochen!
> 
> Vielen Dank für die Erläuterung!
> 
> Am Freitag, den 08.04.2011, 06:51 +0200 schrieb Jochen Skulj:
>> Wenn man aber die GNOME-spezifischen Verzeichnisse »Pictures«, »Music«
>> etc. übersetzt, denn ist es nur konsistent »Desktop« ebenfalls zu
>> übersetzen. Einen wirklichen Grund, dass »Desktop« nicht mit
>> »Arbeitsfläche« übersetzt werden soll, sehe ich jedenfalls nicht.
> 
> Gut, das sehe ich dann nun, nach Deiner Erklärung, ebenso.
>

Das sind keine GNOME-spezifischen Ordner. Die Bezeichnungen stammen
ebenso aus xdg-user-dirs wie »Desktop«.

>> Weiterhin ist es ja so, dass wir »Desktop« durchgängig aus GNOME
>> entfernt haben und entweder durch »Arbeitsfläche« oder »Arbeitsumgebung«
>> übersetzt haben.
> 
> Ok, wir haben keine Angst vor dem Ä.
> 
>> Wenn unter dem Menüpunkt »Gehe zu« noch »Desktop« steht, liegt das wohl
>> daran, dass das Verzeichnis /home/$USER/Desktop« nicht entsprechend der
>> Festlegungen der xdg-user-dirs.po angelegt bzw. angepasst worden ist.
>> Das kann viele verschiedene Gründe haben (Fehler in der Distribution,
>> Entscheidung des Benutzers etc.)

Distributionsfehler wohl kaum, denn ich habe die Übersetzung von
xdg-user-dirs beim TranslationProject erst vor ein paar Tagen geändert.
Ich hatte gewartet, bis die Entwickler eine neue pot-Vorlage an das TP
schicken, denn Änderungen zwischendurch sind umständlich, wenn nicht gar
unmöglich. Eine neue Datei kommt immer dann, wenn eine Veröffentlichung
unmittelbar bevorsteht (~ 2 Wochen). Also können wir hoffen, das es
xdg-user-dirs 0.13 noch in Natty und einige andere Distributionen
schafft (z.B. Fedora 15, Mandriva usw.)

Der vorgesehene Ablauf ist aber, das
>> die Verzeichnisse aus xdg-user-dirs.po entweder alle in der deutschen
>> Variante angelegt werden oder der Benutzer beim Start einer
>> deutschsprachigen Sitzung gefragt wird, ob die Verzeichnisse in die
>> deutschen Bezeichnungen umbenannt werden sollen.
> 
> Aha. Dann ist es wohl am sinnvollsten, den genauen Grund herauszufinden,
> der bei Ubuntu 10.10 z.B. dafür gesorgt hat und den Bug zu melden bzw.
> zu kommentieren, sodass die entsprechenden Leute das ggf. reparieren
> können. Sollte das aber nicht in der Macht von Einzelnen stehen, der
> Aufwand zu groß bzw. unverhältnismäßig sein oder sich eh alles für Natty
> erledigen, könnte diese Inkonsistenz der Schreibweisen in Nautilus
> womöglich auch einfach »geduldet ignoriert« werden.
> 
> Gut, schauen wir mal, ob uns das GNOME-Übersetzer-Team etwas dazu
> schreibt oder das an die GNOME-Entwickler triaged wird/werden sollte.
> Vermutlich ist auch entscheidend, »wie viel Leidensdruck« die deutschen
> GNOME-Anwender, die Nautilus unter Ubuntu einsetzen und davon betroffen
> sind, durch das Arbeitsflächen-Desktop-Paradoxon haben.
> 
> Ich selbst würde es dann mal als »would be nice to have« einstufen und
> schon gerne konsistent haben … aber ich hatte halt unter Konsistenz die
> logische Konsistenz innerhalb der Orte-Leiste und Übersetzungen im
> Kontext verstanden, als ich mich in meiner vorherigen E-Mail *für*
> »Desktop« an der Stelle ausgesprochen habe – wenn ich nun bei dem Wunsch
> nach Konsistenz bleibe und damit Einheitlichkeit meine, würde ich mich
> natürlich auch »Arbeitsfläche« anschließen, wie in meiner E-Mail am Ende
> als Alternative aufgeführt (nur da wusste ich noch nicht, das das alles
> schon ausgeklügelter und anpassbarer sein sollte, als es derzeit wohl
> ist bzw. wusste ich nicht, dass es wohl mehreren Einflüssen unterliegt).
> 
Im Prinzip hatten wir ja damals schon alles geändert, übrigens dank
Jochens Hilfe beim Suchen und Korrigieren. Aber wir haben auf
xdg-user-dirs keinen direkten Zugriff, weil das eben beim TP betreut
wird, und da ist der Workflow ein bisschen anders als bei anderen
Übersetzungsprojekten. Es dürfte keine Arbeitsumgebung geben, die alles
selber bereitstellt. Es wird immer externe Sachen geben, die eben noch
dazugehören und die die jeweiligen Übersetzungsteams nicht unmittelbar
beeinflussen können. Aber was GNOME betrifft: Auf xdg-user-dirs und
xkeyboardconfig habe ich direkten Zugriff als angemeldeter Übersetzer,
weiterhin kümmert sich Christian Kirbach um GStreamer und dessen
Plugins. Also gilt im Zweifelsfall nur »Kommt Zeit, kommt Rat«. Die
Mühlen des TP mahlen oft langsam, schon die Anmeldung war das reinste
Geduldsspiel. Letztendlich hat es aber doch alles geklappt, und ich sehe
einer frohen Zukunft auf einer »Arbeitsfläche« entgegen.

Vielleicht noch ein paar Worte zu den Beweggründen, warum »Desktop«
verschwinden sollte. Erstens sollten wir Anglizismen vermeiden, wo immer
es möglich ist und auch nicht den Standards anderer Übersetzungsprojekte
(KDE, verschiedene Distributionen usw.) zuwider läuft. Aber das ist nur
die halbe Wahrheit. Mir persönlich war damals wichtiger: »Desktop«
bezeichnet sowohl die Arbeitsfläche als auch die Arbeitsumgebung als
Ganzes. Das ist inkonsistent und nur durch Trennung der Begriffe zu
vermeiden. Diese Verwirrung des unbedarften Benutzers ist ebenso sinnlos
wie andererseits die Übersetzung von »directory« und »folder«. Die
meisten meinen, man müsse nah beim Original bleiben und von
Verzeichnissen und Ordnern sprechen, obwohl dasselbe Objekt gemeint ist.
Ordner ist besser, weil erstens das Symbol darauf hinweist und zweitens
andere Übersetzungsprojekte, z.B. KDE, sich ebenfalls dafür entschieden
haben. Außerdem lässt sich die dahinter stehende Logik aus meiner Sicht
viel plausibler erklären. Doch das nur am Rande, aber mir war eben das
Wort »Verzeichnis« in diesem Thread aufgefallen.

Gruß Mario


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