Re: [webseite] Autoren gesucht
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- Subject: Re: [webseite] Autoren gesucht
- Date: Sun, 02 May 2004 21:16:24 +0200
Sorry, dass ich mir selbst antworte.
On Sun, 2004-05-02 at 18:52, Jan Weil wrote:
> > GNOME Übersetzen - Howto
> > ========================
> > Christian hatte hier auf der Liste irgendwann ein PDF rumgeschickt,
> > das kann auh gerne jemand konvertieren und mir dann zukommen lassen,
> > dann ersetze ich den Hinweis auf die Richtlinie damit.
>
> Da dies mein ursprügnliches Anliegen war, biete ich mich da gerne an.
> Also, Christian, da du geschrieben hattest, das sei dein erster Kontakt
> mit TeX & Co. gewesen: Wenn du keine Zeit/Lust hast dich mit der
> Konvertierung auseinanderzusetzen, schick mir bitte dein LyX-Dokument.
> Am schnellsten geht die Konvertierung natürlich mit latex2html, aber das
> Ergebnis wird sich wahrscheinlich nicht so toll in die Seite einpassen
> lassen.
> Vielleicht krieg ich ja stattdessen ein kleines Skript
> zusammengebastelt, um die LaTeX-Quellen in oben beschriebene Syntax zu
> übersetzen.
Das mit dem Skript habe ich besser mal aufgegeben, zumindest aus der
pdf-Version macht das nicht viel Sinn.
Anbei findest du, Sven, eine Version von Christians Richtlinie in der
Syntax von Keith's StructuredText markup. Die Dokumentation ist
natürlich auch nicht sooo dolle - und ich kann es ja nicht überprüfen
:-P - deshalb weiß ich nicht, ob das wirklich alles passt.
Ein paar Anmerkungen/Fragen:
* Unterstützt die markup-Sprache Definitionslisten (<dl>)? Die waren in
der Doku nicht erwähnt. Ich habe deshalb alle Listen als *-Listen
gesetzt.
* Die pdftotext hat ein paar Ligaturen verschluckt, kann sein, dass ein
paar Worte noch zermatscht sind.
* Ich habe alle Absätze auf eine Zeile zusammengezogen, keine Ahnung, ob
das so gedacht ist.
* Umlaute? Werden die automatisch in HTML-Entities umgewandelt?
Gruß,
Jan
!Vorwort
Dieser Text ist dazu geeignet, Übersetzungsneulingen Grundlagen der computergestützten Übersetzung von GNOME und dem Einsatz dazu nötiger Anwendungen zu vermitteln. Er ist im Entstehen begriffen und kann daher schnell überholt sein.
!Voraussetzungen
Grundsätzlich ist jeder zum Übersetzen geeignet, der die deutsche Sprache gut beherrscht. Es gibt jedoch einige genauer gefasste Kriterien, die Dir darüber Auskunft geben, ob Du es jemals zu einem wirklich guten Übersetzer bringen wirst. Ohne Dich entmutigen zu wollen: Falls die meisten davon nicht auf Dich zutreffen, musst Du entweder hart arbeiten, oder Du solltest den Gedanken zu übersetzen verwerfen:
* Sprachgefühl: Die deutsche Sprache erfordert präzise Formulierungen. Hierbei ist viel Fingerspitzengefühl und Sorgfalt von Nöten, um Computer-Benutzer nicht durch allzu lockere Formulierungen und Doppeldeutigkeiten zu verprellen.
* Englischkenntnisse: Diese müssen mindestens dazu ausreichen, in den Ursprungstext hineinzuhorchen und so zu ermitteln, was der Anwendungsautor dem Benutzer mit einer bestimmten Zeichenkette überhaupt mitteilen möchte.
* Hochsprachlichkeit: Regio-, Dia- und Sozilekte, also Slang, sind zu vermeiden. Man muss zwar grundsätzlich abwägen, für wen die Anwendung bestimmt ist, doch sollte man allzuviel Fachchinesisch vermeiden. So ist z.B. in einer für Entwickler bestimmten Anwendung wie "Anjuta":http://anjuta.sourceforge.net wesentlich weniger darauf zu achten, technische Begriffe einzudeutschen, als dies bei für Durchschnittsanwender gedachten Anwendungen, beispielsweise der Tabellenkalkulation "Gnumeric":http://www.gnome.org/gnome-oce/gnumeric.shtml, der Fall ist.
* Teamfähigkeit: es geht nicht um blinden Gehorsam, sondern um einheitliche Standards, was u.a. die Wortwahl angeht. Hierbei gibt es gewisse Organisationsstrukturen, die dazu geeignet sind, die Einheitlichkeit von Übersetzungen zu koordinieren und zu garantieren.
* Zeit: Übersetzungen kosten nun mal Zeit. Bei größeren Software-Paketen muss man sich oft stundenlang hinsetzen und konsequent seine Übersetzungen hinterfragen, herumtüfteln und - falls nötig - wieder verwerfen.
!Organisationsstrukturen
Das deutsche GNOME-Übersetzungsprojekt gliedert sich wie folgt:
* Übersetzer
*- Anfertigen der Übersetzungen für das bzw. die jeweils anvertraute(n) Software-Paket bzw. -Pakete
*- Abwägen und ggf. Einpflegen von Verbesserungsvorschlägen an der jeweiligen Übersetzung. Diese können von Anwendern oder jeweils anderen Übersetzern vorgebracht werden.
*- Einschicken der angefertigten Übersetzungen an die Übersetzer-Mailingliste (s. u.)
* Übersetzungskoordinator
*- Einpflegen der jeweiligen Übersetzungen in's CVS (s. u.)
*- Ansprechpartner
*-+ intern: für Probleme und Zwistigkeiten
*-+ extern: für Anwendungsentwickler, die eine Lokalisierung ihrer GNOME-Software wünschen
*-+ Derzeitiger Koordinator: siehe http://developer.gnome.org/projects/gtp/teams.html
* "Mailinglisten":http://www.gnome-de.org/kontakt/listen.php
*- Diskussion von Übersetzungsvorschlägen für bestimmte Ausgangsformulierungen
*- Sammelstelle für überarbeitete oder neu angefertigte Übersetzungen
*- Diskussion evtl. nötiger Nachbesserungen
*- Erneutes Einschicken einer nachgebesserten Fassung
* CVS
*- Speicherort der Anwendungen und Übersetzungen selbst, also dessen, was später als Anwendungspaket ausgeliefert wird
*- Lese-/Schreibzugriff: Koordinator
*- Lesezugriff: Übersetzer und Anwender
!Handwerkliches
!!Die Theorie zur Software dahinter (vereinfacht)
Wie funktioniert so eine Übersetzung überhaupt technisch, mag man sich fragen. Hierzu ist ein grundlegendes Verständnis der Vorgänge, die beim Generieren der Übersetzungsvorlage und späteren Ausführen der Anwedung entstehen, notwendig:
* Markierung der zu übersetzenden Zeichenketten im Quelltext der Anwendung.
* Durchforsten des Quelltextes mit Hilfe eines Werkzeuges, das die o. g. Zeichenketten herausfiltert und in eine Datei in einem speziall für Übersetzungen entwickelten Dateiformat speichert
* Editieren dieser Datei mit einem beliebigem Editor, Eintragen der übersetzten Zeichenketten in speziell dafür vorgesehene Felder
* Übersetzen der Datei in ein maschinenlesbares Format
* Installation der Datei zusammen mit der Anwendung in ein dafür speziell vorgesehenes Verzeichnis
* Ausführen des Programms
* Überprüfung der momentan gültigen Standorteinstellungen und dementsprechendes Herausfinden einer übersetzten Zeichenkette.
!!Die Praxis
Die in TODO: 4.1 theoretisch beschriebenen Vorgänge laufen ungefähr so auch in der Praxis ab. Detailierte Informationen erhalten interessierte Übersetzer "im Netz":http://www.gnu.org/software/gettext/manual/html_chapter/gettext_toc.html, auch wenn sich dieses Angebot vor allem an Entwickler richtet, die sich über die zur Internationalisierung ihrer Anwendung nötigen Schritte informieren wollen.
Der Durschnittsübersetzer braucht sich um all diese im Hintergrund ablaufenden Dinge nicht zu kümmern, ihm genügt es, die Bedienung einer der Anwendungen zu beherrschen, die das Bearbeiten der Dateien ermöglicht, in die die Ausgangszeichenketten geschrieben werden und die die übersetzten Zeichenketten enthalten (sog. PO-Dateien).
!Meine erste Übersetzung
Folgende Schritte sind zum Anfertigen Deiner ersten Übersetzung notwendig:
* Herunterladen einer Anwendung zum Bearbeiten von PO-Dateien. Hierzu bedienen wir uns einer komfortablen Benutzeroberäche, nämlich dem ironischerweise zum Teil unübersetzten "gtranslator":http://gtranslator.sourceforge.net.
* Einrichtung von gtranslator (bezieht sich auf Version 1.1.4)
*- gtranslator starten
*- Bearbeiten->Einstellungen aus der Menüleiste wählen
*- nun im Reiter PO Header Eure Daten eintragen. Wichtig: Sprache: Deutsch, Zeichensatz: UTF-8
* Herunterladen einer Vorlagedatei (POT-Datei, POT bedeutet PO Template). In unserem Fall bedienen wir uns zwar einer kleinen "Demoanwendung":http://developer.gnome.org/projects/gtp/status/gnome-2.6/PO/gnome-hello.HEAD.pot, am Prinzip ändert das aber nichts.
* Öffnen dieser Datei mit gtranslator
* Im automatisch geöffneten Dialog im Feld Projektnamengnome-hello und im Projektversions-/Kommentarfeld einen beliebigen Wert eintragen, es geht ja um's Prinzip.
* Nun kannst Du nach Herzenslust übersetzen
* Sobald Du fertig bist, kannst Du Dir die echte "Übersetzung":http://developer.gnome.org/projects/gtp/status/gnome-2.6/PO/gnome-hello.HEAD.de.po ansehen und vergleichen.
!Erweiterung der Grundlagen
Wenn es Dir gelungen ist, die unter genannten Schritte nachzuvollziehen, hast Du eigentlich alles verstanden, was - noch unabhängig vom Ergebnis - zur Übersetzung nötig ist. Um gute Übersetzungen anfertigen zu können, ist jedoch mehr erforderlich.
!!Sprachstil
Der Sprachstil sollte sachlich, der Umgangston formal sein. Ihr müsst immer im Hinterkopf behalten, dass die Anwendungen u.a. auch von größeren Unternehmen und älteren Privatpersonen eingesetzt werden. Folgendes Beispiel verdeutlicht dies recht gut:
* Ausgangszeichenkette: You have received a new email. Do you want to read it?
*- Schlechter Stil: Du hast 'ne neue Mail. Willste die lesen?
*- Guter Stil: Sie haben eine neue E-Mail erhalten. Wollen Sie sie lesen?
!!Unbekannte Wörter/Bedeutungen
Je nach Englischkenntnissen gerät man mehr oder weniger häufig in die Situation, dass einem ein englisches Wort völlig unbekannt ist oder sich der Sinn einer Zeichenkette nicht erschließt. Glücklicherweise gibt es ein exzellentes "Online-Wörterbuch":http://dict.leo.org, das in einem solchen Fall ziemlich sicher weiterhilft. Sofern es nach wie vor Unklarheiten gibt, könnt Ihr Euch vertrauensvoll an die Mailingliste wenden, deren Leser dann eberhaft nach Übersetzungen suchen und in fast allen Fällen auch finden. Wenn nicht, ist es auch möglich, mit dem Autor der jeweiligen Anwendung in Kontakt zu treten. Da dieser sich natürlich über die Lokalisierung seines Anwendungspaketes freut, wird er Euch auch gern behilich sein, Begriffsunschärfen auszuräumen. Scheut nicht davor zurück, Ausgangszeichenketten anzuzweifeln und - wenn nötig - den Anwendungsentwicklern in den Allerwertesten zu treten. Niemand und nichts ist perfekt, das bezieht sich nicht nur auf die Übersetzungen, sondern
auch auf die Anwendungen und deren Entwickler dahinter.
!!Übereinkünfte (unfertig!)
Nach und nach haben sich natürlich Standardübersetzungen für viele Begriffe herauskristallisiert. Dieser Abschnitt soll einen Überblick über die wichtigsten Übereinkünfte geben.
!Noch Fragen/Kommentare/Anregungen?
Sollten erwartungsgemäß noch Fragen offen sein, könnt Ihr Euch je nach Anliegen auf folgende Weise mit uns in Verbindung setzen:
* Fragen zur Organisation/Übersetzungen
*- "Mailinglisten":http://www.gnome-de.org/kontakt/listen.php
*- IRC-Channel: irc.gnome.org, #gnome-de
* Anregungen zu diesem Dokument: Christian Neumair <chris gnome-de org>
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