Re: Übersetzungen der Handbücher



Hallo Tim,

Am Fr., 5. März 2021 um 22:09 Uhr schrieb Tim Sabsch <tim sabsch com>:

Hallo Mario,

ich kann deine Beweggründe gut verstehen und finde es echt cool, dass du weiterhin dabei bist und dir die 
Mühe machst, die Handbücher auf dem aktuellen Stand zu halten.

Ich muss für mich auf jeden Fall eingestehen, dass ich die Handbücher nicht so häufig bearbeite wie UIs. 
Ich glaube, bei mir liegt das hauptsächlich daran, dass ich im letzten Jahr nicht so viel Zeit für GNOME 
aufwenden konnte und mir der Einstieg in die kürzeren UI-Strings dann leichter fällt als die Handbücher mit 
ihren zahlreichen XML-Tags und repetitiven Beschreibungen, wo sich bestimmte Einstellungen befinden. Damit 
will ich nicht sagen, dass diese Infos unwichtig sind, es ist letztlich aber eine Frage der Motivation, 
womit man sich in seinem Feierabend noch beschäftigen möchte :)

Wobei ich zu bemerken hätte, dass sich die kurzen UI-Strings meist
häufiger ändern als die Inhalte der Handbücher, was den Mehraufwand
wieder etwas relativiert. Klar, in der Zeit des Umstiegs von DocBook
auf Mallard wurden andauernd ganze Handbücher komplett neu
geschrieben, aber diese Migration dürfte im Wesentlichen abgeschlossen
sein. Abgesehen von solchen monströsen Werken wie dem
Gnumeric-Handbuch, an dessen Umbau sich wohl angesichts der
unvorstellbaren Masse noch keiner rangetraut hat.

Ich erinnere mich noch, wie ich mich vor 2 Jahren an die GIMP-Dokumentation gewagt und einige Abschnitte 
überarbeitet hatte. Es war ein erheblicher Aufwand sich dort einzuarbeiten, da GIMP teilweise seine eigenen 
Standards und eigenes, anspruchsvolles Vokabular hat. Gerade GIMP finde ich aber auch wichtig, da dessen 
Nutzerbasis über GNOME und Linux hinaus geht.

Klar, jeder setzt seine Prioritäten. Ich hatte mich auch schon mal
intensiver mit GIMP beschäftigt, aber seitdem ich nur noch mit
KDE-Pendants wie Krita oder Digikam arbeite, habe ich kaum noch Lust
mich in die GIMP-Übersetzungen einzuarbeiten.

Ein anderer Grund könnte sein, dass wir als "fortgeschrittenere" Nutzer tendenziell selbst weniger auf die 
Handbücher angewiesen sind und diesen daher unbeabsichtigt weniger Gewicht beimessen. Das könnte erklären, 
warum auch in anderen Sprachen die Handbücher seltener übersetzt werden. Diese Erklärungsversuche beiseite 
geschoben hast du natürlich Recht, dass wir darauf achten sollten, die Handbücher aktuell zu halten.

Das ist leider oft das Problem. Wir sind selbst außen vor, weil wir
auf deutschsprachige Ausgaben nicht so sehr angewiesen sind. Da setzt
man Prioritäten anders, als sie ein gewöhnlicher Benutzer setzen
würde.

[...] Erwähnenswert wäre außerdem, das nicht nur die
Gnome-Kernpakete dem halbjährlichen Veröffentlichungsrhythmus folgen,
sondern auch andere, zum Beispiel Erweiterungspakete wie eog-plugins
und gedit-plugins oder die verschiedenen evolution-* sowie die Gruppe
»Klassische Arbeitsumgebung« in den »zusätzlichen Gnome-Anwendungen«.

Ich fände es übrigens super hilfreich zu wissen, welche Pakete sich an die offiziellen Zyklen halten. Die 
Kern-Anwendungen bekommt man natürlich mit, aber gerade deine Beispiele hier hätte ich nicht gewusst.

Das ist aber nirgends deklariert, es sind einfach nur meine eigenen
Erfahrungen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass die Entwickler
dieser Pakete sich nicht unbedingt immer daran halten werden, weil sie
es einfach nicht müssen. Aber bei solchen Sachen wie eog-plugins oder
gedit-plugins wird man schon darauf achten, weil die zwar optional,
aber doch eng mit den Basispaketen verzahnt sind. Deren Handbücher
beispielsweise lassen sich gar nicht eigenständig anzeigen, sondern
werden in die der Basispakete quasi »eingeblendet«, und auch eine
Installation von gedit-plugins ohne gedit ist nicht sinnvoll möglich.

Und noch eins: Mangels Gnome-Installation habe ich kaum eine
Möglichkeit, die Bildschirmfotos für die Handbücher aufzunehmen.
Beiträge dieser Art sind daher willkommen. Wenn man mir meinen nativen
Schreibzugriff auf gitlab.gnome.org mangels Inaktivität oder aus
anderen Gründen nicht entzogen hat, werde ich die auch ins Git
einspielen können.

Das kriegen wir hin :)

OK. Wie du gesehen hast, habe ich noch Schreibrechte, nur meine
mariobl gnome org-Adresse ist weg. Aber das kann ich verschmerzen ;)

Gruß Mario


LG Tim

Mario Blättermann via gnome-de <gnome-de gnome org> hat am 05.03.2021 15:56 geschrieben:


Hallo zusammen,

vor fast 15 Jahren bin ich hier mit dem Ziel angetreten, vor allem
Handbücher zu übersetzen. Ihr kennt das vielleicht auch: Man kommt mit
einer Anwendung nicht so recht weiter, öffnet das Handbuch – und sieht
einen komplett englischen oder zwar übersetzten, aber von
englischsprachigen Teilen durchzogenen Text. Die Reaktion ist meist,
das Fenster gleich wieder zu schließen und woanders Hilfe zu suchen.
Das wollte ich ändern.

Auch Jahre nach dem Abschied von Gnome betrachte ich dessen
Hilfesystem immer noch als das beste seiner Art. Es kann aber seine
Vorteile nur ausspielen, wenn die Texte übersetzt sind. Daher möchte
ich vor allem diejenigen unter euch bitten, die sich damit noch nie
befasst haben, auch mal so etwas zu bearbeiten. Gewissermaßen ist es
auch so, dass einem Benutzer, der eine deutschsprachige
Benutzeroberfläche vorgesetzt bekommt, auch ein solches Handbuch
zusteht. Klar, diesen angenommenen Anspruch wird er nie einfordern
können, aber eine GUI ohne Handbuch ist eben nur die halbe Wahrheit.

Insbesondere jetzt, im String Freeze für die nächste Gnome-Ausgabe,
wäre die richtige Zeit dafür, zumal die GUI-Übersetzungen schon fast
fertig sind und bis zur Veröffentlichung noch fast drei Wochen Zeit
bleiben. Erwähnenswert wäre außerdem, das nicht nur die
Gnome-Kernpakete dem halbjährlichen Veröffentlichungsrhythmus folgen,
sondern auch andere, zum Beispiel Erweiterungspakete wie eog-plugins
und gedit-plugins oder die verschiedenen evolution-* sowie die Gruppe
»Klassische Arbeitsumgebung« in den »zusätzlichen Gnome-Anwendungen«.

Wieso ich überhaupt als Nicht-mehr-Gnome-Benutzer hierher zurück kam,
hat verschiedene Gründe. Zu Zeiten von Gnome 2 war es die Umgebung
meiner Wahl, aber Gnome 3 ist überhaupt nicht mehr meins, wobei die
Crux nicht mal mehr Gnome selbst ist, sondern vielmehr GTK. Aber das
ist eine zu lange Geschichte, um sie hier noch einmal aufzuwärmen.
Dennoch trieb mich eine alte Verbundenheit immer wieder zurück, zumal
ich einige der aktiven und auch nicht mehr aktiven Übersetzer von
Veranstaltungen persönlich kenne. Ich habe mir für die Handbücher von
Gnome 2 damals wahrlich den A... aufgerissen und konnte nicht mit
ansehen, wie deren Übersetzungsstatus in den Jahren danach immer
weiter den Bach runter ging.

Vielleicht seht ihr jetzt die Benutzerhandbücher in einem anderen
Licht und nicht nur als optionale Ergänzung, die man ohne Weiteres
links liegen lassen kann. Lasst euch auch nicht davon beirren, dass
einige der anderen Teams mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder mit
einem 100%-Status in den GUI-Übersetzungen glänzen, aber noch nie eine
Handbuchübersetzung angerührt haben.

Übrigens habe ich im Laufe der Jahre immer wieder mal Teile der
»Richtlinien für Benutzeroberflächen« übersetzt, einfach um die Gründe
dieser tiefgreifenden Änderungen von Gnome 2 zu 3 besser verstehen zu
können. Das ist mir zwar nicht gelungen und ich werde die Übersetzung
nie vervollständigen, aber falls mal einer Lust hat, das Werk
gegenzulesen... Das ist nämlich bisher noch nicht passiert.

Und noch eins: Mangels Gnome-Installation habe ich kaum eine
Möglichkeit, die Bildschirmfotos für die Handbücher aufzunehmen.
Beiträge dieser Art sind daher willkommen. Wenn man mir meinen nativen
Schreibzugriff auf gitlab.gnome.org mangels Inaktivität oder aus
anderen Gründen nicht entzogen hat, werde ich die auch ins Git
einspielen können.

Gruß Mario
_______________________________________________
gnome-de mailing list
gnome-de gnome org
https://mail.gnome.org/mailman/listinfo/gnome-de


[Date Prev][Date Next]   [Thread Prev][Thread Next]   [Thread Index] [Date Index] [Author Index]