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Hallo liebe Mitstreiter,

nach beinahe vier Jahren der Übersetzerei wird es Zeit, etwas kürzer zu
treten.

Bisher habe ich eigentlich so ziemlich alles bearbeitet, was mir unter
die Finger kam, ungeachtet dessen, ob ich das jeweilige Programm kenne
oder nicht oder überhaupt jemals die Benutzeroberfläche gesehen habe.
Die Übersetzungen nahmen seither einen beträchtlichen Teil meiner
Freizeit in Anspruch, und vieles andere habe ich dafür vernachlässigt.
Beispielsweise bin ich Co-Maintainer von Glabels, und dort geht es seit
mehr als einem Jahr kaum noch voran.

Kennen und schätzen gelernt habe ich GNOME zu einer Zeit, als man die
Versionsnummer 2.24 schrieb. GNOME 2 war eine sowohl integrierte als
auch modulare Arbeitsumgebung, und genau das hat sich mit GNOME 3
schlagartig geändert. Das Konzept der Freiheit der Wahl wich einem
völlig anderen, das nur noch mit viel Loyalität zu ertragen ist. Der
Ausweichmodus ist auch kaum noch benutzbar. Man wird diese zweitklassige
Ersatzlösung wohl noch eine Weile mitschleifen wie ein Kerkerhäftling
seine Eisenkugel und sich noch vor Ende des Lebenszyklus von GNOME 3
davon trennen.

Nach einigem Herumprobieren habe ich nun Xfce als Arbeitsumgebung
gewählt, wobei ich auf einige GNOME-Anwendungen dennoch (vorerst) nicht
verzichte. Ich kann einfach dieses Konzept nicht mehr mittragen. Meine
@gnome.org-Adresse weist mich immer noch als Teil des Projektes aus,
aber damit will ich nicht mehr identifiziert werden.

Aus den genannten Gründen wird es ab sofort nur noch wenige Beiträge von
mir geben. Bearbeiten werde ich nur noch Anwendungen, die ich selbst
benutze, zum Beispiel Nautilus, Gedit, die Spiele, GNOME-Packagekit und
natürlich Gtk. Außerhalb dessen kann ich mich noch hin und wieder als
Korrekturleser betätigen, aber dabei lassen wir es dann auch bewenden.
Die beeindruckenden 100% im Übersetzungsstatus spielen für mich nun nur
noch eine untergeordnete Rolle.

Bleiben wird mir von GNOME nicht viel, denn es ist einfach nur noch der
Schatten von einst. Ein verkorkstes Konzept lässt sich auch mit der
schieren Masse verfügbarer Shell-Erweiterungen nicht hinbiegen, zumal
die Shell nur die Spitze des Eisberges ist. Die »Vereinfachung« der
Anwendungsnamen ist ein Beispiel dafür. Man traut dem Benutzer nicht zu,
Anwendungen anhand von Namen zu identifizieren, setzt ihm aber
andererseits eine so abstrakte Arbeitsoberfläche wie die GNOME-Shell
vor. Leider völlig unverständlich für mich.

Die Mitarbeit im i18n-Koordinationsteam gebe ich vorerst nicht auf, denn
der Aufwand dafür ist bescheiden und lässt sich auch über ein Smartphone
erledigen. Glabels bleibt mir natürlich erhalten, wie bereits erwähnt.
Und da ich Schreibzugriff auf das GNOME-Git habe, werde ich natürlich
auch weiterhin Übersetzungen einspielen, falls nötig.

Beste Grüße,
Mario


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